Unternehmerische Innovationen und ihre Folgen für Asset-Management-Boutiquen wie Unigestion

Unternehmerische Innovationen und ihre Folgen für Asset-Management-Boutiquen wie Unigestion

In unserer letzten Veröffentlichung beschäftigten wir uns mit der Bedeutung von Finanzinnovationen für die Wirtschaft und möglichen Quellen für künftige Innovationen. In dieser zweiten Abhandlung erörtern wir, welche neuen Wege Unternehmen gehen und welche Rolle Asset-Management-Boutiquen wie Unigestion in diesem Prozess übernehmen müssen.

– Fiona Frick, CEO von Unigestion

ERFOLGSVORAUSSETZUNGEN FÜR INNOVATION

Einen Innovationsprozess in Gang zu setzen, erfordert unter Umständen einige Veränderungen
der Unternehmenskultur: beispielsweise die Schaffung von Raum für Experimente, die Förderung von Lernbereitschaft und Toleranz gegenüber dem Scheitern. In dieser Hinsicht können Vermögensverwaltungsgesellschaften einiges von den Internet-Giganten lernen.

Die beiden Hauptmerkmale von Innovation sind die Einfachheit des Ziels – mit anderen Worten, die Erfüllung einer einfachen Zielvorgabe für den Kunden – und die Einfachheit der Nutzererfahrung – das heißt, die Verdeckung der Komplexität des Mechanismus zur Erreichung dieses Ziels. Unternehmen wie Google, das effizient Websites im Internet katalogisiert, oder Apple mit seinen benutzerfreundlichen Produkten oder auch Amazon, das nahtlos eine umfangreiche Produktpalette an seine Kunden verkauft und liefert, sind hierfür hervorragende Beispiele.

Alle diese Unternehmen haben eines gemeinsam: Sie bieten ihren Kunden einen enormen Nutzwert und machen die Nutzererfahrung gleichzeitig extrem einfach. Ihre Nutzer müssen sich nicht mit komplexen Algorithmen oder Lieferketten im Hintergrund auseinandersetzen.

Die erfolgreichsten Innovatoren bieten einen enormen Nutzwert und machen die Nutzererfahrung gleichzeitig extrem einfach.

Fiona Frick, CEO d'Unigestion

Dies ist eine Lektion, welche die Investmentmanagement-Branche noch von ihnen lernen könnte. Die Verwaltung von Geld ist ein schwieriges Geschäft und das Umfeld ändert sich täglich. Die Entwicklung von Investmentprozessen erfordert die Konkretisierung bisweilen komplizierter Ideen und ihre Umsetzung in pragmatische Konzepte. Doch diese Komplexität soll nicht das einfache Ziel in den Hintergrund drängen, das wir erreichen wollen – die Erzielung der risikoadjustierten Performance, die unsere Kunden von uns erwarten.

Hollywood-Filme präsentieren Innovation in der Regel als Erfindung eines genialen Einzelkämpfers. Die Wirklichkeit könnte gegensätzlicher nicht sein: Fast immer entsteht Innovation in einer Gruppe bestehend aus mehreren, vielfach sogar aus unterschiedlichen Bereichen kommenden Mitgliedern, die ihre Erfahrung und ihr Wissen einbringen und ihre Ideen austauschen, um ein neues Konzept zu entwickeln.

In den meisten erfolgreichen Unternehmen kommen Innovationen von ganz unten. Unigestion ermutigt seine Mitarbeiter, Ideen für neue Fonds einzubringen oder effizientere Wege zu finden, wie wir unsere Kunden noch unterstützen können. Wir verwenden ein ähnliches Programm wie das von 3M, Google und Hewlett-Packard, mit dem unsere Angestellten einen Tag in ihrem Kalenderfür ein Brainstorming mit den Kollegen zur Weiterentwicklung unserer Verfahren und Prozesse planen  können.

Wir haben außerdem die Erfahrung gemacht, wie wichtig Input von außen für die Entwicklung neuer Denkweisen im Unternehmen ist, vor allem von wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen. Letztere sind ständig bemüht, Entwicklungen zu untersuchen und neue Konzepte zu entwickeln. Deshalb arbeitet Unigestion eng mit der EPFL, der EDHEC und der Cass Business School in London zusammen, von denen wir die aktuellsten Analysen über Märkte und Investments erhalten.

Innovationen ergeben sich zunehmend aus der Beobachtung der Erkenntnisse anderer Branchen.

Darüber hinaus ergeben sich Innovationen in einer Branche zunehmend aus Beobachtungen und Erkenntnissen, wie andere Branchen ähnliche Probleme gelöst haben. So ist die Steuerung der Risiken ein wesentlicher Bestandteil der Vermögensverwaltung, doch Risikomanagement ist auch für viele andere Bereiche der Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Ein Verfahren, das wir beispielsweise von der medizinischen Forschung in unsere Investmentprozesse übernommen haben, ist die Cluster-Analyse, die ursprünglich zur Erkennung von Krankheitssymptomen bei Patienten entwickelt wurde. Die verwendeten Verfahren erwiesen sich als nützlich bei der Gruppierung von Aktien-„Clustern“ anhand ihrer Korrelationen zum Aufbau diversifizierter Portfolios. Ein weiteres Beispiel kommt aus dem militärischen Bereich und betrifft eine Erfindung zur Entdeckung von U-Booten. Das System unterdrückt sämtliche irrelevanten Störgeräusche im Hintergrund. Auf den Investmentbereich übertragen dient diese Technik der Isolierung von Risikofaktoren.

Ideen fördern Innovation. Ideen allein sind jedoch nicht ausreichend: Sie müssen umgesetzt werden, um nutzbar zu werden. Im Rahmen unseres Researchs haben wir bisweilen einige Erfolgsmomente. Aber meistens ist es ein langer, steiniger Weg geprägt von Erfolgen und Rückschlägen sowie Frustration, wenn sich wieder einmal herausstellt, dass ein praktischer Aspekt unsere schöne Idee zunichte macht. Aus diesem Grund müssen wir einen Rahmen festlegen, um neue Ideen in tragfähige Innovationen umzusetzen. Dass Research zeitraubend und aufwendig ist, gilt für alle Branchen. Das Internet brauchte Jahrzehnte und einen gigantischen Forschungsaufwand, um sich von seinen Anfängen beim CERN zu dem zu entwickeln, was es heute ist: ein weltweites Massenkommunikationsmittel. Wir müssen die Langlebigkeit und die Wiederholbarkeit von Innovationen bei der Festlegung unserer Research-Ziele berücksichtigen.

Bisweilen entspricht eine Innovation nicht den unmittelbaren Prioritäten eines Investors. So begannen wir bereits 1995 mit dem Angebot risikogesteuerter Aktienportfolios für unsere Kunden. Doch seinerzeit war die Reduzierung der Volatilität für die meisten Kunden kein Thema, denn sie wollten sie in den Bullenmärkten der 90er Jahre vielmehr erhöhen. Erst nach den Börsenkrisen der Jahre 2001 und 2008 kam unser Produkt auf das Radar der Investoren.

 

AKTIVE MANAGER MÜSSEN INNOVATIV SEIN, GLEICHZEITIG ABER SICH SELBST TREU BLEIBEN

Eine der offensichtlichsten Trends in der heutigen Investmentmanagement-Branche ist die Polarisierung zwischen passiven und aktiven Anlagestrategien. Aus diesem Grund ist Innovation für eine aktive Asset-Management-Boutique von enormer Bedeutung, wenn sie überleben will. Innovationen durch Unternehmen wie Unigestion wird durch die Kommerzialisierung der großen passiven Akteure konditioniert. Ohne Innovation laufen aktiv gemanagte Produkte und Prozesse Gefahr, zu einer Massenware, überholt oder Opfer von Preiskämpfen zu werden. Eine Asset-Management-Boutique ist zu klein, um einen Preiskampf gewinnen zu können, also muss sie bessere Produkte und Serviceleistungen entwickeln. Sie muss ferner dafür Sorge tragen, dass ihr Angebot hochgradig maßgeschneidert ist und dass sie die nächste Produktgeneration im Ärmel hat, damit sie sich einen Wettbewerbsvorsprung sichern kann.

Asset-Management-Boutiquen müssen innovativ sein, um zu überleben.

Natürlich sind passive Managementstile beliebt, denn ihre Managementgebühren sind niedrig. Darüber hinaus arbeiten viele Mainstream-Fondsmanagement-Gesellschaften mittlerweile mit einem nahezu industriellen Ansatz, denn sie haben sich auf die Massenproduktion von Anlageprodukten auf der Basis von Indexnachbildungsstrategien verlegt. Sie verkaufen diese Produkte anschließend in Massen an das Anlegerpublikum. Diese Vorgehensweise war aus vertrieblicher Sicht ein großer Erfolg.

Aber für viele Investoren ist dieser „Massenmarkt“-Ansatz keine zufriedenstellende Lösung. Dank neuer Technologien haben sich die Kunden in anderen Bereichen ihres Lebens inzwischen an die Personalisierung der Angebote gewöhnt, so dass sie dies zunehmend auch für die Verwaltung ihres Vermögens erwarten. Dieser Wandel in unserer Branche stellt für kleinere und agilere Vermögensverwaltungsgesellschaften eine hervorragende Chance dar, um dem Personalisierungsbedarf der Investoren mit kreativen neuen Ideen zu entsprechen.

Die Vermögensverwaltungsbranche ist mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert, wie die Uhrenindustrie vor einigen Jahrzehnten. Als die ersten Digitaluhren den Zusammenbruch der Uhrenindustrie auslösten, mussten sich die traditionellen Uhrmacher neu erfinden, indem sie ihre Wertarbeit und Handwerkskunst in den Vordergrund stellten.

Spitzenleistungen im Investmentmanagement sind ebenfalls eine Art der Handwerkskunst und dies wird in Zukunft sogar noch wichtiger werden. Kunden bei der Erreichung ihrer Anlageziele zu unterstützen, setzt umfassende Kenntnisse und viel Erfahrung, Innovationen und ein permanentes Optimierungsstreben voraus. Auf das spezifische Anlegerprofil zugeschnittene Lösungen werden der nächste Megatrend in der Investmentbranche sein und genau hier müssen aktive Asset-Management-Boutiquen ansetzen.

 


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